Lizenzvertrag und virtuelle Beteiligung mit dem UMG Startup Digity GmbH

Göttingen, 8.11.2024

Das Unternehmen für individuelle Fingerorthesen aus dem 3D-Drucker steht ab sofort auf eigenen Beinen. Digity entwickelt seine Produkte in enger Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Expertise der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Weiteres Investment in Millionenhöhe bereits gesichert. Digity als wegweisendes Beispiel für Technologietransfer in marktreife Produkte.

Nach zweijähriger Entwicklungszeit haben die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und die Gründer*innen des Startups Digity die Ausgründung der Firma erfolgreich abgeschlossen. Bei Digity entstehen in enger Zusammenarbeit mit der UMG externe Stützstrukturen, sogenannte Exoskelette, die zur Prävention und Rehabilitation von Fingern beitragen. Das erste Produkt, das Präventions-Exoskelett, ist bereits auf dem Markt. Es schützt und unterstützt schon heute die Finger von Beschäftigten in der Industrie bei manuellen Arbeiten, um Verletzungen vorzubeugen. Das Besondere: Die Exoskelette werden je nach Anwendungsgebiet individuell mit neusten 3D-Druck-Technologien hergestellt.(v.l.) Miguel Bravo, Chief Technology Officer (CTO) Digity GmbH, Viola Bartels, Chief Product Officer (CPO) Digity GmbH, Dr. Jens-Peter Horst, Geschäftsführer der MBM ScienceBridge GmbH, Prof. Dr. Arndt Schilling, Beiratsvorsitzender Digity GmbH und Leiter Forschung und Entwicklung der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der Universitätsmedizin Göttingen, Tobias Hettenhausen, Chief Operations Officer (COO) Digity GmbH. Foto: UMG/Valentin Kloss(v.l.) Miguel Bravo, Chief Technology Officer (CTO) Digity GmbH, Viola Bartels, Chief Product Officer (CPO) Digity GmbH, Dr. Jens-Peter Horst, Geschäftsführer der MBM ScienceBridge GmbH, Prof. Dr. Arndt Schilling, Beiratsvorsitzender Digity GmbH und Leiter Forschung und Entwicklung der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der Universitätsmedizin Göttingen, Tobias Hettenhausen, Chief Operations Officer (COO) Digity GmbH. Foto: UMG/Valentin Kloss

Die Grundidee für die medizinischen Orthesen hatte Miguel Bravo. Der Student für Biomedizin kam deshalb von Spanien an das Göttinger „Applied Rehabilitation Technology Laboratory“ (ART-Lab) der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastischer Chirurgie der UMG. „Ich hatte gehört, dass es an der UMG ein Labor gibt, dass mir helfen kann, meine wissenschaftlichen Ergebnisse in reale Produkte umzusetzen“, sagt Bravo, damals wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team der UMG und heute der technische Leiter (CTO) von Digity.

Die Zusammenarbeit war vielversprechend: Unter Prof. Dr. Arndt Schilling, Leiter Forschung und Entwicklung der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG, entwickelte das Team die ersten marktreifen Prototypen. Dazu erhielt das Projekt im Jahr 2022 eine Fördersumme von über einer Million Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), um Digity auszugründen. Nun geht die Erfolgsgeschichte weiter: Im Sommer überzeugte die Digity GmbH ihre Investoren und erhielt rund 1,4 Million Euro, um ihr erstes Produkt am Markt zu etablieren.

Ein Schlüsselfaktor bei einer Ausgründung ist der Schutz der Innovationen. Hier hatte die MBM ScienceBridge GmbH die Erfinder*innen von Digity tatkräftig unterstützt. Das Tochterunternehmen der Universität Göttingen berät seit zwanzig Jahren Hochschulen und Forschungseinrichtungen, wie Erfindungen und Forschungsergebnisse patentiert und lizenziert, kurzum geschützt werden können. „Patente und Schutzrechte sind wesentliche Faktoren, um kostenintensive Entwicklungsprozesse abzusichern. Digity, UMG und MBM ScienceBridge haben eine in der Branche neue Form der Beteiligung an einem Startup vereinbart. So wurden anstelle von echten Anteilen ‚virtuelle‘ Firmenanteile erworben, über die die UMG an einer positiven Geschäftsentwicklung von Digity partizipiert. Gleichzeitig ermöglicht diese Beteiligungsart dem neu gegründeten Unternehmen einen optimalen Start, der die Liquidität schont“, sagt Dr. Jens-Peter Horst, Geschäftsführer der MBM ScienceBridge GmbH.

Auch wenn Digity nun auf eigenen Beinen steht, bleibt die Zusammenarbeit mit der UMG weiterhin sehr intensiv. Gemeinsam wird bereits an den nächsten Projekten gearbeitet. „Gerade in der Rehabilitation von Patientinnen und Patienten nach umfassenden unfallchirurgischen Eingriffen gibt es große Potenziale für unsere Technologie. Wir möchten in der Zukunft neben dem Finger auch Orthesen für die ganze Hand entwickeln. Diese Medizinprodukte helfen Patientinnen und Patienten, wenn sie beispielsweise nach einem Unfall oder Schlaganfall ihre Hand nicht mehr benutzen können. Die Entwicklung ist mit mehr Forschung verbunden, die wir im Verbund mit der wissenschaftlichen Expertise der UMG ideal umsetzen können“, sagt die Geschäftsführerin und gelernte Orthopädietechnikerin Viola Bartels.

Für Dr. Isaac Shariv, Leiter des neu eingerichteten Technology Transfer Office (TTO) der UMG, ist die Ausgründung von Digity ein wegweisendes Beispiel für den Technologietransfer am Standort Göttingen. „Wir wollen wissenschaftliche Erkenntnisse in eine wirtschaftliche Umsetzung bringen. So können Menschen weltweit von Medizinprodukten oder neuen Therapien profitieren. Unser langfristiges Ziel ist es, ein Ökosystem in Südniedersachsen aufzubauen, in dem bestehende Startups die Gründerinnen und Gründer von morgen inspirieren und wichtige Erfahrungen weitergeben.“

KONTAKT

Digity GmbH
Claudio Garcia (Geschäftsführender Chief Commercial Officer (CCO))
Karl-Grüneklee-Straße 22, 37077 Göttingen
Telefon 0551 / 820 76741
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www.3digity.com

Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Leitung Unternehmenskommunikation
Lena Bösch (Pressekontakt UMG)
Von-Siebold-Straße 3, 37075 Göttingen
Telefon 0551 / 39-61020, Fax 0551 / 39-61023
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www.umg.eu

 

 

 

 

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