Einfärbung von Holz und HolzwerkstoffenHerstellung von gefärbtem Holz (z.B. Gartenmöbel, Terrassen, Bretter) und Holzwerkstoffen (z.B. Spanplatten und Faserplatten), mittels innovativem Holzmodifizierungsgemisch aus Harzen und Metallsalzen. ProblemstellungHolz ist einer der ältesten Werkstoffe und wird in Möbel, Böden, Konstruktion, Bau, Terrassen, etc.. verwendet. Durch seine technologische Eigenschaften, wie unterschiedliche Dichte, Farbe und Festigkeit, wird Holz noch immer anderen nicht organischen Materialien, wie z.B. Metall, Beton oder Kunststoffen, bevorzugt. Außerdem ist Holz ein regenerativer Rohstoff. Ein Nachteil von Holz ist seine begrenzte Anwendungsdauer, da es durch Feuchtigkeit und Mikroorganismen angegriffen und abgebaut wird. Außerdem greift die UV-Strahlung der Sonne die Oberfläche von Holz an. Insbesondere Massiv- und Sperrholz, das im Außenbereich angewendet wird, unterliegt einer Beanspruchung und Verformung durch Bewitterung und biologischem Befall. Um die Lebensdauer von Holz zu erhöhen und die Schäden zu minimieren kann Holz chemisch modifiziert werden. Bekannte Holzmodifizierungsmethoden können das Holz verdunkeln, jedoch nicht kontrolliert färben. Unsere LösungWissenschaftlern der Universität Göttingen ist es gelungen, mit einem innovativen Modifizierungsgemisch Holz und Holzwerkstoffe kontrolliert zu färben. Die Imprägnierungslösung, bestehend aus Harzen und Metallionen, ermöglicht eine freie Auswahl des gewünschten Farbtons des Endproduktes (z.B. gelbliche oder rötliche Färbung oder Verdunkelung). Dazu wurden bestehende Holzmodifizierungsverfahren angepasst. Dies erhöht den Wert von heimischen bzw. nicht-Hartholz und ermöglicht neue Anwendungsmöglichkeiten damit. Experimenteller NachweisQuelle: B. Kielmann 1) Verfärbung von verschiedenen Holzarten mit Harz unter Metallsalzzugabe und künstliche Bewitterung: Holzbrettchen der Holzarten Kiefer und Buche wurden mit gängiger Harzlösung und Metall-Salzlösung (1%) mittels einer Vakuum-Druck-Tränkung behandelt und getrocknet. Anschließend wurden die Proben 12 Wochen nach der Norm ENv 927-6 künstlich bewittert. Bilder v-l-n-r: Buche ohne und mit Behandlung (B-o, B-m), Fichte ohne und mit Behandlung (F-o, F-m). Ergebnis: die Farbe bleibt bestehen, keine Vergrauung oder Aufhellung des Holzes, die Metallione werden nicht ausgewaschen. Quelle: C. Mai, D. Altgen 2) Als Imprägnierlösung wird z.B. ein PF-Harz in Kombination mit Eisensalzen (z.B. Eisen(II)-Sulfat) verwendet. Es wurde eine komplette Durchtränkung vom Massivholz, eine homogene Verteilung der Imprägnierung und eine erhöhte Dimensionsstabilität erzielt sowie eine intensivierte Farbausprägung. Ergebnis: Farbnuancen können eingestellt werden durch unterschiedliche Konzentrationen der Eisensalze, pH-Werte oder Zugabe von Phenolderivaten. Vorteile
Anwendungsbereiche
EntwicklungsstandErfolgreiche Herstellung im Labormaßstab. PatentsituationEine Deutsche Patentanmeldung (DE102014100864A1) wurde eingereicht. Patentanmelder ist die Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts. KontaktDr. Stefan Uhle |