Einfach, schnell & standardisiert: Automatisiertes Wirkstoffscreening dank neuer Züchtungsvorrichtung
Göttingen 06.09.2017
MBM ScienceBridge GmbH vermittelt Lizenzvertrag zwischen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und dem Hamburger Biotech-Unternehmen Tissue Systems Holding GmbH über die kommerzielle Nutzung einer neuen Züchtungsvorrichtung zur standardisierten Herstellung von Herzmuskelgeweben für die Verwendung beim automatisierten Wirkstoffscreening.
Dieses innovative Gewebekulturformat basiert auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich Laborautomatisierung und Stammzell-basiertem Tissue Engineering des Forscherteams um Prof. Dr. Wolfram-Hubertus Zimmermann, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Universitätsmedizin Göttingen. Der nicht-exklusive Lizenzvertrag sieht u.a. eine Einmalzahlung und, neben umsatzabhängigen Lizenzgebühren, auch eine jährliche Mindestlizenzgebühr vor.
Schädigungen am Herz zählen zu den häufigsten Ursachen für die hohen Ausfallraten in der Entwicklung von Wirkstoffen. Weiterhin sind Herz-Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland, mit fast 40 % der Sterbefälle. Damit sind präklinische Testsysteme sowohl für kardiotoxische Untersuchungen als auch für kardiologische Wirksamkeitsstudien wichtige Voraussetzung einer erfolgreichen Medikamentenentwicklung. Heutzutage werden zur Risikobewertung und zur Suche nach geeigneten Wirkstoffkandidaten vorwiegend Tests an Zellkulturen und Tiermodellen vorgenommen. Diese Modelle haben jedoch eine begrenzte Aussagekraft für den menschlichen Organismus. Geeigneter wären vielmehr humane 3D-Gewebskulturen, die den physiologischen Zustand besser widerspiegeln. Mit der an der UMG entwickelten Gewebskulturplatte im 48er-Well-Format ist eine standardisierte Herstellung von humanen 3D-Herzmuskelgewebsringen unter definierten Bedingungen aus Stammzellen möglich. Die erreichte hohe Standardisierung erlaubt sowohl eine automatisierbare Produktion als auch Anaylse der Gewebefunktion. Dies ermöglicht nun erstmals eine effektive und valide Hochdurchsatz-Wirkstoffprüfung. Darüber hinaus ist eine Anwendung alternativer Gewebesysteme möglich.
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Flexible Probenhalterung für die 3D-Mikroskopie
Hannover / Bielefeld 23.08.2017
MBM ScienceBridge GmbH vermittelt exklusive Verwertungsvereinbarung zwischen dem Laser Zentrum Hannover e.V. und der LaVision BioTec GmbH.
Wissenschaftler des Laser Zentrums Hannover e.V. (LZH) haben in Zusammenarbeit mit der LaVision BioTec GmbH einen neuen und extrem flexibel einsetzbaren Probenhalter entwickelt. Diese Erfindung resultierte aus der Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit der beiden Partner bei der Entwicklung eines laseroptischen tomografischen Messverfahrens. Diese Laser-Raster-Tomografie (engl. Scanning Laser Optical Tomografie, SLOT), kann als lichttechnisches Äquivalent zur (Mikro-)Computertomografie gesehen werden. Unter anderem für das SLOT-Verfahren wurde nun der neuartige Probenhalter entwickelt.
Neben dem Einsatz im SLOT-Verfahren eignet sich der Probenhalter aber auch für eine Vielzahl anderer dreidimensionaler Abbildungsverfahren. Insbesondere in der Lichtblatt-Mikroskopie bietet er vielfältige Vorteile. Der Einsatz ist beispielsweise zur Erforschung der Organogenese denkbar. Bei kleinen Organismen lässt sich so zeitlich hoch aufgelöst die Entwicklung einzelner Organe, wie etwa des Herzens, beobachten.
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