Flexibles Elektrodenkonzept zur effektiven Plasmabehandlung unregelmäßiger Oberflächen
Oberflächen können mit kaltem Plasma vor einer Weiterverarbeitung oder Verklebung aktiviert und gereinigt aber auch desinfiziert werden. Oft sind solche Plasmageräte mit starren Elektrodensystemen ausgestattet und damit nur für ebene Flächen geeignet. Wissenschaftler der HAWK haben zur effektiven Behandlung von unregelmäßigen Oberflächen eine flexible Plasma-Elektrodenanordnung entwickelt.
Problemstellung
Die Parameter für eine optimale Oberflächenbehandlung sind je nach Anwendung, dem zu behandelnden Material und dessen Oberflächenbeschaffenheit unterschiedlich. In Folge dessen und da die gängigen Plasmaquellen meist aus starren Elektroden aufgebaut sind, müssen neben den elektrischen Parametern auch die Elektrodenform für den jeweiligen Behandlungsfall neu konzipiert und gefertigt werden. Eine Behandlung von verschieden unregelmäßigen Oberflächen ist damit teuer und ineffektiv.
Unsere Lösung
Wissenschaftler der HAWK, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, haben zur effektiven Behandlung von unregelmäßigen Oberflächen eine flexible Plasma-Elektrodenanordnung entwickelt. Durch Ihre anpassungsfähige Oberfläche ist sie insbesondere für biologische Oberflächen geeignet.
Vorteile
- mehrere anpassungsfähige Elektroden als Array für eine große Flächenabdeckung und kurze Behandlungszeiten
- Flexibilität durch bogenförmige Anordnung der Elektroden
- geeignet auch für schlecht leitende Materialien wie z.B. biologische Oberflächen
Anwendungsbereiche
Durch das flexible Elektrodenkonzept können neue Anwendungsbereiche erschlossen werden, z.B. die Handdesinfektion, Pflanzenschädlingsbekämpfung, Lebensmittelbehandlung oder Karosseriebehandlung (smart repair).
Entwicklungsstand
Das flexible Elektrodenkonzept befindet sich im Laboraufbau mit unterschiedlichen Testanordnungen, z.B. für die Handdesinfektion und zur Pflanzenschädlingsbekämpfung.
Die Abbildung zeigt eine Ausführungsform der Plasmabehandlungsvorrichtung (1) mit zwei einander gegenüberliegenden Gruppen (Arrays) von bogenförmigen flexiblen Elektrodenkörpern (2). Das zu behandelnde Objekt (z.B. Hand) wird zwischen diesen beiden Array durchgeführt. Die flexiblen Elektroden passen sich der unregelmäßigen Oberfläche an, um eine optimale Plasmabehandlung zu ermöglichen. Quelle: DE102015112200.
Patentsituation
Erteilte Patente in EP (DE, FR, GB) und CN (Patentinhaber: HAWK, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst).
Weiterführende Informationen
DE102015112200
WO2017016761(A1)
Kontakt
Dr. Stefan Uhle
Patentmanager Life Science
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Tel: +49 551 30724 154
Referenz: BioC-1790-HAWK
Tags: Plasmaphysik