Plasmahandtrockner
Mit dem hier vorgestellten Plasmahandtrockner lassen sich die Hände nach dem Waschen gleichzeitig trocknen und desinfizieren. Dadurch wird nicht nur die Keimbelastung auf der Handoberfläche reduziert, sondern auch die in der Umgebung. Besonders in Bereichen mit hohen Anforderungen an die Hygiene, wie Krankenhäuser oder im Lebensmittelbereich, kann diese Technologie helfen.
Problemstellung
Beim Händewaschen wird nicht nur Schmutz und Dreck entfernt, sondern idealerweise auch Krankheitskeime. Gerade in der Erkältungszeit ist das Händewaschen einer der wichtigsten Schutzmechanismen. Umso schlimmer, wenn direkt im Anschluss beim Trocknen der Hände mit einem der üblichen Handtrockner wieder eine große Menge Keime auf die Hand und in die Umgebungsluft geblasen wird. Eine Alternative hierzu bieten Papierhandtücher. Diese verursachen jedoch hohe Verbrauchskosten und viel Müll. Bleibt also noch die Hände mit einer Desinfektionslösung zu bearbeiten, was auf Dauer aber der Haut schadet und diese umso anfälliger macht.
Unsere Lösung
Der Plasmahandtrockner kann die oben beschriebenen Probleme lösen. Er trocknet die Hände wie üblich in einem Luftstrom und behandelt sie gleichzeitig mit einem Atmosphärendruckplasma. Das Plasma wird durch einen Plasmajet und durch eine dielektrisch behinderte Entladung erzeugt. Es zeigte sich, dass dadurch bis zu 91 % der Bakterien auf der Haut abgetötet werden können. Zudem sieht der Plasmahandtrockner eine geschlossene Form vor, die verhindert, dass Spritzwasser in die Umgebung gelangt und die zudem nur geringe Mengen an Umgebungsluft benötigt. Die Folge: 40 % weniger Bakterien werden in die Umgebung geblasen. Das Gerät ist dabei genauso einfach und komfortabel zu nutzen wie existierende Handgebläse.
Eine mögliche und vorteilhafte Umsetzung des Plasmahandtrockners (Quelle: Silke Grimmelmann, Kevin Momoh, Till Papendorf und Fabio Vogel, HAWK)
Vorteile
- Gleichzeitige Trocknung und Desinfektion der Hände
- Reduktion der Keimbelastung auf den Händen
- Reduktion der Keimbelastung in der Umgebungsluft
- Kein Verbrauchsmaterial
Anwendungsbereiche
- Öffentliche Toiletten z.B. an Raststätten, in Restaurants etc.
- Sanitärräume z.B. in Unternehmen der Lebensmittelbranche
- Sanitärräume in Krankenhäusern oder Schulen
Entwicklungsstand
- Studien zur Wirkung von Plasma auf Keime und auf Haut wurden durchgeführt.
- Es existieren umfassende Designstudien.
- Das Konzept wurde erfolgreich umgesetzt.
Patentsituation
Erteiltes Deutsches Patent: DE102015119446B3
Erteiltes Europäische Patent: EP3373787B1
Erteiltes US Patent: US10743727B2
Erteiltes Japanisches Patent: JP6685523B2
Chinesische Patentanmeldung: CN108348114A
Koreanische Patentanmeldung: KR20180081524A
Patentinhaber:
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Weiterführende Informationen
Zur Wirkung von Plasma auf Keime und auf Haut siehe:
- Evaluation Strategies for Risk Assessment and Usability of Medical Plasma Sources in Dermatology, Regina Tiede, Dissertation, Göttingen, 2017
Für das gelungene Design des Plasmahandtrockners wurden drei Preise vergeben:
Kontakt
Dr. Stefan Uhle
Patentmanager Life Science
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Tel.: +49 (0) 551 30 724 154
Referenz: CPA-1886-HAWK
www.sciencebridge.de
Tags: Plasmaphysik